Lasse Hermann

geboren 02.09.2008 15.55 Uhr        

gestorben 04.09.2008 02.30 Uhr    

2.740 gramm

44 cm groß

32,5 cm Kopfumfang

         

Und das ist meine Geschichte:    

 

 

Mein Name ist Lasse ich wurde am 02.09.2008 geboren und seit dem 04.09.2008 bin ich ein Sternenkind.

Meine Mama & Papa sehen mich auch gerne als kleinen Engel.

Ich habe einen tollen großen Bruder! Hannes ist am 25.11.2000 geboren und ein begeisterter Fußballer. Im Moment hilft er Mama & Papa über meine Sternenreise hinwegzukommen.

 

 

...            

 

     

 Wir wollten ein zweites Kind, ein Geschwisterchen für unseren Sohn Hannes...  Im Januar ging es dann mit Freunden in den Winterurlaub in den Bayerischen Wald. Das war eine wunderschöne Woche ... 

 

Am 14.02.08  welch eine Riesenfreude - POSITIV!

Also sofort bei meiner Frauenärztin angerufen, doch die war im Urlaub. Ich bekam einen Termin in zwei Wochen. Das konnte ich nicht aushalten, ich brauchte Gewissheit. Schließlich wollten wir am Freitag zum Griechen und der Ouzo hätte meinem Engel bestimmt nicht gut getan. Also einen anderen Arzt angerufen - ich durfte noch am selben Nachmittag vorbeikommen. Er konnte mein Gefühl nur bestätigen. Definitiv schwanger, allerdings war erst eine Fruchthöhle zu sehen, es handelte sich also um eine sehr frühe Schwangerschaft.

So ein schönes Valentinstagsgeschenk!

Den Termin zwei Wochen später bei meiner Frauenärztin nahm ich natürlich trotzdem war. Auch sie bestätigte das unfassbare. Ich war schwanger - Termin 11.10.2008.

Und unserem Fipsy ging es gut. Den Spitznamen hat der Kleine von Beginn an von seinem Papa erhalten. Dabei ist er noch gut weggekommen, Hannes hieß in seiner Zeit als Bauchbewohner - Luzifer.

Wie glücklich kann man sein!!! Ich habe ganz viel mit unserem Fipsy geredet, damit er auch wirklich bei mir bleibt. Nachdem die ersten zwölf Wochen überstanden waren konnten wir dann alle von unserem Glück unterrichten. Bei Hannes hatten wir etwas Sorge, da er ja sieben Jahre Einzelkind war aber unter der Bedingung einen Bruder zu bekommen war er mit einem Geschwisterchen einverstanden und freute sich.

Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen. Der Bauch wurde runder und runder. Irgendwann drückte der Kleine dann halt gegen die Rippen aber ansonsten keine Schmerzen.

 

Dann kam der 30. August 2008 - morgens waren wir zu einem Freundschaftsspiel, mein Mann als Trainer, Hannes als Spieler. Abends bekam ich dann einen riesen Schreck. Auf dem Gang zur Toilette entdeckte ich schleimiges, bräunliches Blut. Auf die Couch und überlegen was tue ich jetzt. Mein Schatz noch auf Arbeit und ich mit Hannes alleine. Ich rief in unser Wunschklinik Potsdam an, die Hebamme beruhigte mich erst mal und sagte ich solle vorbei kommen. Freunde holten uns ab, brachten Hannes zu Ihren beiden Söhnen nach Hause und brachten mich in die Klinik. Mein Mann traf etwas zur gleichen Zeit dort ein wie wir.

Gleich  Ultraschalluntersuchung und CTG. Alles in Ordnung, dem Kleinen geht es gut. Er will halt einfach schon raus. Ich bekam einen Tropf mit wehenhemmendem Mittel, damit ich noch zwei Spritzen für die Lungenreife bekommen kann.

Als die Spritzen durch waren wurde entschieden das Mittel abzusetzen und unser Baby kommen zu lassen, wenn er denn wollte.

Dann kam der Horror:

Bei den regelmäßigen CTG-Untersuchungen am 02.09. Nachmittags, fanden die Schwestern keinen Herzschlag. Erst mal noch kein Problem, schließlich hat Fipsy ja noch Platz und könnte sich gedreht haben. Also fuhren wir zum Ultraschall um zu gucken wohin der Schlawiner sich gedreht hat. Eine Ärztin kam, eine zweite Ärztin kam...sie guckten nicht sehr glücklich.

Ich wurde in einen Rollstuhl verfrachtet, sie Ärztin meinte sie erkläre mir alles später, meinem Baby geht es nicht gut, es muss jetzt schnell gehen. Ich weinte und weinte...

Wir fuhren hoch zum Kreißsaal, alles schrie Not-Sektio, ich wurde auf den Tisch gehievt, festgeschnallt, ein Kanister Desinfektion über mich geschüttet (samt allen Klamotten die ich anhatte). Narkosearzt gab mir höchstmögliche Schätzdosis, und ich  weinte, weinte und war weg. Als ich wieder zu mir kam war ich im Aufwachraum und alle sehr besorgt. Ich hätte sehr viel Blut verloren und sie müssten mir wahrscheinlich ein Bluttransfusion geben. Auf Grund meines Alters wollten sie aber noch abwarten. Mein Mann war dann zum Glück auch da.

Die Ärztin vom CTG kam dann wie versprochen zu mir. Meine Plazenta hatte sich gelöst, sie wüssten nicht wie lange nach dem letzten CTG und somit wie lange unser Sohn ohne Sauerstoff war. Mein Mann ist dann hoch auf die Neo-Intensiv. Ein wunderschönes Kind, wie unser Großer nur mit dunklem Haar, an so vielen Apparaten. Sie haben den kleinen Körper auf 32 Grad gekühlt, damit die Organe sich regenerieren. Ich wurde später im Bett auch zu meinem Baby gefahren. Wir haben so gehofft, dass er es schafft. Am nächsten Tag war es bei Lasse stabil, ich hatte noch 2 mal Sturzblutungen, so dass ich über Tropf ein Medikament bekommen habe und auf meinen Bauch Eis gelegt wurde, wodurch ich Verbrennungen erlitten habe. Musste über Tage Antibiotikum bekommen, da die Ärzte sich nicht desinfiziert hatten und nur mit doppelten Handschuhen gearbeitet haben.

Am Abend ging es Lasse dann schlechter. Die Kinderärzte kamen zu mir und ließen mich meinen Mann anrufen. Ein Gefäß im Herzen war ausgefallen und die Nieren arbeiteten nicht.

Nur ein Wunder würde unser Baby noch retten. Wie habe ich auf dieses Wunder gehofft. Mein süßer Sohn, ich liebe Dich so sehr aber Du hast Deinen Kampf verloren. Er hat selbst entschieden zu gehen und wir waren so traurig. Wenigstens hatten wir die Chance ihn auf seiner letzten Reise zu begleiten. Wir haben seine kleinen Händchen gehalten, als er für immer einschlief. Ständig haben wir zum Monitor mit den immer schwächer werdenden Herztönen geguckt. Warum? Warum Du? Warum musste das passieren???

Meine Eltern waren auch da und konnten so Ihren Enkel begleiten und überhaupt kennen lernen.

 

Unser süßer Lasse, Du bist unser kleiner Engel. Wir lieben Dich!!!